Das Jahr 2013 endet und damit studiere ich nun bereits im 3. Semester Psychologie. Nach etwas mehr als einem Jahr Studium habe ich schon einige Erkenntnisse erlangt. Dieser Beitrag soll als Dokumentation meiner eigenen Entwicklung im Studium dienen, über meine Ansichten, über was mich fasziniert und wohin mich mein Weg wohl führt.
Natur Versus Umwelt
Die Debatte Natur versus Umwelt ist eine zentrale in der Psychologie. Was ist wichtiger bei der menschlichen Entwicklung, was zählt mehr? Meiner Meinung nach zählt die Umwelt mehr. Darwins Evolutionstheorie trifft sicher zu - auch beim Menschen. Viele Merkmale des Menschen zeigen in typischen Verhaltensweisen und Einstellungen. Diese werden durch die Sozialisation vermittelt. Ich denke es ist weniger biologisch, wenn sich Männer einer Familie über Generationen ähnlich verhalten. Für mich ist es das Ergebnis der primiären Sozialisation.
Leib-Seele-Problem
Gibt es sowohl Leib als auch Seele? Oder ist der Geist rein biologisch erklärbar? Hier sehe ich mich am besten durch den Komplemtarismus vertreten. Mag der Glaube an die Naturwissenschaft auch eigentlich einen Geist ausschließen, so ist der Geist dennoch unverzichtbar, um bestimmte Aspekte zu erklären. Es braucht beides, sowohl Leib, als auch Seele.
Qualitative versus quantitative Forschung
Als alter Matheliebhaber sollte es nahe liegen, dass ich mich der quantitativen Forschung verpflichtet fühle. Ich muss allerdings sagen, dass es keineswegs ohne qualitative Forschung geht. Die Psychologie muss sich nicht vor Physikern rechtfertigen. Die Psychologie muss den Weg der Forschung gehen, der für sie am besten ist: Und das ist bisher eine Kombination aus beidem.
Welchen Fächern fühle ich mich am nahsten?
Bisher faszinieren mich die Sozialpsychologie und die Kulturpsychologie am meisten. Menschen in Gruppen, der Einfluss der Kultur auf den Menschen und des Menschen auf die Kultur.
Welche Themen faszinieren mich?
Gruppenpsychologie. Wie verhalten sich Menschen in Gruppen, wie lässt sich das erklären, wie entwickelt sich eine Gruppe - eine bestimmte Kultur. Hier sind wir beim zweiten faszinierenden Thema der Kultur. Der Mensch als aktiver Kulturmacher. Kultur ist das was man tut. Gerade, wenn es um das Geschlecht geht, merkt man den immensen Einfluss der Kultur, der man angehört. Was fasst man als männlich auf? Welche Gegenstände, welche Verhaltensweisen, welche Kleidung, Berufe, etc.? Aus dem Zusammenspiel von wenigen Menschen entwickelt sich über die Zeit hinweg ein Repertoire von Verhaltensweisen, Einstellungen, Erwartungen auf die immer weiter wachsende Gruppe. Und das dritte faszinierende Thema ist die Manipulation: Wie kann man einzelne Menschen verändern? Wie kann man selbst eine bestimmte Kultur erzeugen? Wie kann man Massen von Menschen verändern oder dazu bringen sich auf eine bestimmte Art und Weise zu verhalten?
Wo sehe ich meine Zukunft in der Psychologie?
Aktuell sehe ich sie in der Forschung und in einer Anwendung meiner Forschung. Gerade Präventionsforschung ist interessant. Was ist es in unserer Gesellschaft, was Menschen krank macht. Wie lässt es sich verändern? Dafür möchte ich herausfinden, wie Gruppen funktionieren und was Individuen darin krank macht, inwieweit die Kultur, die Sozialisation dabei eine Rolle spielt & am wichtigsten, was & wie muss manipuliert werden, damit sich die Gesellschaft in eine humane & nachhaltige wandelt.