Freitag, 3. Juni 2016

Grundsätzliches zum Menschenbild: Das Ich ist ein Körperliches

"Das Ich ist vor allem ein Körperliches, ..." 
Sigmund Freud

In diesem Beitrag befasse ich mich mal wieder mit etwas grundsätzlichem: unserem Ich. Unser Ich, das ist sind Wir, das ist unsere Geist, unsere "Seele", das sind unsere Einstellungen, Gedanken, Fähigkeiten, etc., die wir als uns zugehörig erleben. Das Ich ist das was uns ausmacht.

Schon Freud kam auf die fundamentale Erkenntnis, dass das Ich vor allem ein körperliches ist. Unser Ich ist an unserem Körper gebunden. Wir wir fühlen liegt in unserem Körper, in unserem Gehirn begründet. Bestimmte körperliche Dinge, bestimmte Ausprägungen von Botenstoffen im Gehirn, unsere Größe, unsere Anatomie hat von Anfang einen erheblichen Einfluss darauf, wie wir die Welt verarbeiten und verarbeiten können. Wir sind gleichsam Ursache als auch Ergebnis unseres Körpers.

Es ist immens wichtig zu begreifen, dass wir uns selbst nur IN uns selbst erfassen können. Unsere spezifischen Gefühle sind gekoppelt an genau jene körperlichen Merkmale, die wir haben. Sie sind gekoppelt an genau diese Hirnbahnen die stärker ausgeprägt sind, oder schwächer. Es sind genau diese Kombinationen von körperlichen Merkmalen, die wir haben, die uns letztlich zu dieser individuellen Ich-Wahrnehmung führen, die kein anderer haben kann. Unsere Angst ist eine andere Angst, wie die Angst die andere Menschen haben, da diese nicht die selben körperlichen Konstitutionen haben wie wir. Wie schnell unser Herz schlägt, wie stark sich unsere Härchen aufstellen, wie stark der Schweiß von unserer Stirn rinnt, all das macht unser Gefühl der Angst für uns spezifisch. Würden wir uns selbst, unseren "Geist" aus unserem Körper entfernen, so verliert dieser seine Realität. Unser Geist, unser Ich ist nur in diesem Körper und in keinem anderen möglich. Sollte es eines Tages möglich sein unsere Gedanken, unseren Hirninhalt in eine anderen Körper zu verpflanzen, so sind wie nicht mehr Wir-Selbst. Wir sind auch nicht der, der mit diesem Körper geboren wurde. Unser Ich und unser Körper sind eine Einheit. Wer den Körper vergisst, der verliert auch sein Ich.

Letztlich will dieser diffuse Beitrag darauf hinaus, dass wir nur wir sind, weil wir diesen Körper haben. Unsere Ich-Qualität ist eine bestimmte Körperqualität. Wir sind materiell. Das was wir als immateriall wahrnehmen ist an seine materielle Grundlage gebunden. Wird sie, die materielle Grundlage dem Immatriellen entrissen, so verliert das immatrielle, unser Ich, seine Existenz.

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