Studenten zetteln Revolutionen an. Zumindest lernt man das so.
Warum tun wir das dann eigentlich nicht mehr?
Gründe gäbe es genug:
Grund 1: Bafög.
Das Bafög ist ein Witz. Knapp 600 Euro sollen laut der Regierung ausreichen, um als Student zu leben. 600 Euro. In welcher Studentenstadt kommt man schon gut mit 600 Euro zurecht? Theoretisch ist das Bafög ja dazu gedacht auch Lehrmittel, wie Bücher zu kaufen. Bei Mietpreisen von 350 Euro oder mehr kann man da nur lachen. Es sind sage und schreibe 225 Euro für die Miete vorgesehen.
In welcher Stadt kann man bitte für 225 Euro leben ohne in einer 10 m² Baracke zu leben?
Und v.a. in welcher Stadt kann man das großflächig?
Und da sind wir auch schon bein nächsten Grund.
Grund 2: Mietpreise.
Es ist abartig was man für eine Wohnung zahlen muss. Ich selbst mag in Innsbruck wohnen, das allgemein ein teures Pflaster ist, aber dieses Problem gibt es ja auch über all anders. Es kann doch nicht sein, dass 2/3 des Geldes, das man zur Verfügung hat schon weg sind, wenn man gerade einmal seine Warmmiete, Internet und GIS(GEZ)-Gebühren gezahlt hat. Es soll einmal eine Zeit gegeben haben, in der Staaten sozialen Wohnungsbau betrieben haben. Warum tut man das denn heute nicht mehr großflächig? Warum verkauft man Wohnungen Privatleute? Staatliche/städtische Wohnungen müssen doch eine wunderbare Einnahmequelle sein.
Grund 3: Masterzugang.
Ein Bachelor ist ein Witz. Ich bin nun kurz dem Ende des Bachelor in Psychologie und habe einen Scheiß für die Anwendung gelernt. Logischerweise. Schließlich muss man erst einmal Grundlagen haben, bevor man sie anwenden kann. Doch ich brauche den Master, um arbeiten zu können. Da gibts keine Ausrede. Es kann nicht sein, dass man auch bei Masterbewerbungen Schnitte von 1,5 braucht. Und man selbst ist dann wieder der Gearschte, der seinen Abschluss jahrelang hinausziehen muss. Die Gesellschaft dankt es einem mit dem schönen Wort "Schmarotzer".
Es gibt natürlich noch viele weitere Gründe auf die Straße zu gehen und zu demonstrieren, zu protestieren, Steine auf den Bundestag zu werfen. Doch warum tun wir es nicht? Sind wir zu "zivilisiert"? Haben wir Angst? Wir sind immerhin 2,6 Mio. Menschen. Knapp 3 % der Gesellschaft. Mit Unterstützung von Schülern und Azubis können wir locker in den Bundstag einziehen.
Warum tun wir es nicht? Warum ziehen wir nicht auf die Straße und schreien den Frust hinaus? Warum nutzen wir nicht die Macht die wir haben? Wir sind viele. Wir sind die Zukunft. Sind wir zu faul oder zu unmotiviert? Woran liegt es, dass wir so unmotiviert sind?
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