2016 war ein scheiß Jahr. Scheiß Anschläge. Scheiß Populisten. Siege von Nationalisten. Das elfte Jahr unter Angela Merkel. Unter diesem Hintergrund verlief das erste Jahr des Masters. Die Weltlage ist real, selbst im idyllischen Innsbruck, das umgeben von einem Kranz von Bergen vom Rest der Welt abgeschnitten scheint kann man sich dem nicht entziehen.
Blicken wir zurück aufs Studium und das Studienleben.
Was ist ein Psychologe?
Die Psychologe ist die Wissenschaft vom Verhalten und Erleben. Soweit, so gut. Aber was ist ein Psychologe? Was soll das sein, das wir werden, wenn wir mit dem Studium fertig sind? Ist es eine Art zu Denken? Sind es unsere Methoden und Kompetenzen? Ist es unser mehr oder weniger funidertes Grundlagenwissen über den Menschen? Es ist schwer zu sagen. Ein Psychologe ist wohl das Resultat aus dem absolvierten Studienplan. Ein Mensch der sich vielleicht Gedanken gemacht hat oder einfach nur Bulimielernen betrieben hat und meint wir brauche das alles sowieso nicht.
Was ist ein guter Psychologe?
Eine weitere wichtige Frage. Je weiter das Studium voranschritt, desto mehr werden Differenzen mit anderen Kommillitonen offensichtlicher. Viele wollen Therapeut werden. Sie hinterfragen das Studium. Sind wohl eher unzufrieden als zufrieden damit. Ob diese Studenten gute Therapeuten werden ist eine Frage, die sich noch zeigen wird, ob sie gute Psychologen sind, ist eine andere Frage. Psychologie ist eine Naturwissenschaft. Eine Naturwissenschaft, die auch geisteswissenschaftliche Anteile hat. Eine Wissenschaft über den Menschen, die wenig am Einzelfall interessiert ist. Ein guter Psychologe ist methodisch stark. Er arbeitet ethisch korrekt. Er kennt die Grenzen psychologischen Erkenntnis, resigniert aber nicht an ihen. Ein resignierter Psychologe, also jemand der glaubt er wüsste nichts und könnte nichts, der wird in der realen Welt wahrscheinlich scheitern.
Was ist für die Psychotherapie von Relevanz?
Liebe Freunde. Ja es stimmt, die Beziehung zwischen Therapeut und Klient ist das wichtigste Element einer Therapie. Aber ohne Methodik, ohne Plan und ohne Überzeugung von der Therapiemethode wird man diese therapeutische Allianz nicht herstellen. Es ist nicht scheißegal, was man mit Menschen macht. Diese Vorstellung ist mehr als ethisch fragwürdig. Menschen haben verschiedene Bedürfnisse und Weltvorstellungen. Für Therapeuten ist es wichtig methodisch gut zu sein. Es reicht nicht aus ein netter empathischer Mensch zu sein. Das unterscheidet einen Therapeuten von einem guten Freund. Ein Therapeut arbeitet mit einer fundierten Methode zielorientiert an einem Problem und schenkt nicht nur Wärme und Verständnis. Eine notwendige Bedingung - die therapeutische Allianz - ist notwendig aber eben nicht allein ausreichend.
Was halte ich von Arbeits- und Organisationspsychologie?
Ich habe es kategorisch ausgeschlossen in die A & O Richtung zu gehen. Nein, viele von uns haben es kategorisch ausgeschlossen. Und einige, wie ich tun das jetzt nicht mehr. In A & O kann man Geld verdienen - ekelhafte Vorstellung, dass das für einen Psychologen von Belang ist, aber dennoch wichtig. A & O steht vor der psychischen Störung. A & O bietet einen Haufen Möglichkeiten zu intervenieren. A & Oler sind als Humanisten so etwas wie ein Gegenpol zu den "kalten" tayloristischen Wirtschaftswissenschaftler. Wir haben Verantwortung. Wenn wir uns vor der Privatwirtschaft scheuen, wird ein Mensch unsere Stellungen einnehmen, der dafür wahrscheinlich schlechter qualifiziert ist wie wir. Und wir verlieren eine Möglichkeit der Partizipation an der realen Welt da draußen.
Welche Themen faszinieren mich am meisten?
Ich interessiere mich nach wie vor für viel grundlegendes vom Menschen, von der Psyche. Psyche ist wissenschaftlich fassbar. Man wird nie alles vorhersagen können. Aber nicht weil die Psyche so komplex und undurchschaubar ist und jeder Mensch individuell, sondern weil die Umwelt komplex und unvorhersehbar ist. Der Faktor Zufall ist immens wichtig. Aber wir dürfen deshalb nicht aufhören, die Psyche immer adäquater zu beschreiben. Wir müssen außerdem raus aus dem Baum. Wir müssen an dem Ganzen arbeiten.
Wo sehe ich meine Zukunft in der Psychologie?
Eine schwierige Frage. Ich wollte bislang immer in die Forschung. Aber Forschung ist nicht leicht. Werde ich deshalb im A & O Bereich arbeiten? Ich weiß aktuell nicht viel. Ich weiß nicht worüber ich meine Masterarbeit schreiben werde, ich weiß nicht wo ich anfangen werde, wenn das Studium in gut einem Jahr endet. Wenn man sich dem Ende des Weges nähert, dann macht man sich reale Gedanken über das danach. Meine Zukunft ist noch nicht geschrieben. Wir werden sehen, wo ich lande.
Dienstag, 27. Dezember 2016
Mittwoch, 14. Dezember 2016
Valenz und Arousal - Emotionen in der Werkstattmetapher
Mein Modell des Alltagshandelns beschreibt in etwa die Vorstellung, die ich über die Psyche im Verlauf meines Studiums erhalten habe. Eine Frage die offen bleibt ist der Einfluss der Emotionen. Emotionen spielen in der Realität des Menschen eine zentrale Rolle und müssen daher beinah zwangsläufig Teil eines jeden guten übergeordneten Modells sein. Wie lässt sich die Emotion nun in meinem Modell unterbringen?
Grundsätzlich gibt es unterschiedliche Emotionsmodelle. Man kann mehr oder weniger die sechs Grundemotionen Freude, Ärger, Ekel, Angst, Überraschung und Trauer unterscheiden. Ein anderer Ansatz unterscheidet Emotionen in den Dimensionen Arousal und Valenz. Valenz beschreibt, ob eine Emotion eher positiv ist bzw. zu Anäherungsverhalten("Appetenz") führt oder negativ ist und Vermeidungsverhalten ("Aversion") auslöst. Arousal beschreibt das Ausmaß an Aktivierung, das eine Emotion mitbringt: Je höher das Arousal, desto mehr spüren wir die Emotion auch körperlich, desto mehr durchströmt sie uns. Ein Beispiel für hohes Arousal gepaart mit hoher (positiver) Valenz ist beispielsweise sexuelle Erregung: Das Gefühl löst Apptenz aus und macht sich stark körperlich bemerkbar. Starker Ekel beispielsweise vor einem verschimmelten Brot ist ein Beispiel für hohes Arousal gepaart mit hoher (negativer) Valenz und den resultierenden Vermeidungsverhalten.
Wie sind Emotionen nun unterzubringen in der Werkstattmetapher? Die Grundemotionen sind eher einem Aspekt des Deutens zuzuordnen: Ich empfinde Appetenz in einem bestimmten Ausmaß gegenüber einem bestimmten Objekt und interpretiere diese Kombination als Freude. Arousal und Valenz hingegen sind eher unspezifiertes Erleben, die eher ausgelöst werden von bestimmten Objekten als gedeutet werden als bestimmtes Gefühl. Sie stehen mehr oder weniger vor der Grundemotion. Dieses unspezifizierte Erleben eines Gefühls kann innerhalb der Werkstatt des Handelns an mehreren Stellen wirken.
Infragekommen zum einen die automatische Kontrollprozesse. Ein Gefühl mit negativer Valenz und erhöhtem Arousal weist das Ich darauf hin, dass irgendetwas in der aktuellen Handlung nicht stimmt. Dieses Gefühl regt das Ich an den Fehler genauer zu analysieren, also im Sinne der Werkstattmetapher den Beobachtern zu befehlen nach dem Fehler in der Handlung zu suchen.
Läuft alles glatt, so zeigt ein positives Gefühl mit geringem oder mittleren Arousal an, dass die ausgewählte Handlung funktioniert und das Ich nicht übermäßig aufmerksam sein muss: Es kann sich auf seine Beobachter und Mitarbeiter verlassen. Die Emotionen sind in diesem Kontext Experten, besonders erfahrene Mitarbeiter, die dem tätigen Monteuer, dem Ich zur Seite stehen und kontrollieren, ob die Handlung grundsäztlich zum Handlungsziel führt.
Weiterhin kommt die Werkzeugauswahl infrage. Zwar liegen Handbücher voller Informationen zu den Werkzeugen und den möglichen Situationen vor, doch wäre das detaillierte Nachlesen trotz vieler Mitarbeiter zu aufwendig, um schnell und effizient auf Ereignisse zu reagieren und entsprechende Handlungen einzuleiten. Emotionen sind hier Vorgesetze, die durch die Werkstatt laufen und den Mitarbeitern sagen, dass sie das was sie tun gut machen oder schlecht machen, d.h. die Auswahl an Werkzeugen ist die richtige, also für die Situation passend. Es resultiert ein postives Gefühl, wenn die Mitarbeiter die richtigen Werkzeuge in der richtigen Situation parat haben, während ein negatives Gefühl resultiert, wenn dies nicht der Fall ist.
Letztlich erleichtern Emotionen somit das flüssige Funktionieren in der Werkstatt, da sie Prozesse bescheunigen, in dem sie quasi mit Daumen nach oben oder unten den Mitarbeitern zeigen, ob sie richtig liegen und damit diese weniger intensiv nachdenken müssen, d.h. effizienter werden.
Grundsätzlich gibt es unterschiedliche Emotionsmodelle. Man kann mehr oder weniger die sechs Grundemotionen Freude, Ärger, Ekel, Angst, Überraschung und Trauer unterscheiden. Ein anderer Ansatz unterscheidet Emotionen in den Dimensionen Arousal und Valenz. Valenz beschreibt, ob eine Emotion eher positiv ist bzw. zu Anäherungsverhalten("Appetenz") führt oder negativ ist und Vermeidungsverhalten ("Aversion") auslöst. Arousal beschreibt das Ausmaß an Aktivierung, das eine Emotion mitbringt: Je höher das Arousal, desto mehr spüren wir die Emotion auch körperlich, desto mehr durchströmt sie uns. Ein Beispiel für hohes Arousal gepaart mit hoher (positiver) Valenz ist beispielsweise sexuelle Erregung: Das Gefühl löst Apptenz aus und macht sich stark körperlich bemerkbar. Starker Ekel beispielsweise vor einem verschimmelten Brot ist ein Beispiel für hohes Arousal gepaart mit hoher (negativer) Valenz und den resultierenden Vermeidungsverhalten.
Wie sind Emotionen nun unterzubringen in der Werkstattmetapher? Die Grundemotionen sind eher einem Aspekt des Deutens zuzuordnen: Ich empfinde Appetenz in einem bestimmten Ausmaß gegenüber einem bestimmten Objekt und interpretiere diese Kombination als Freude. Arousal und Valenz hingegen sind eher unspezifiertes Erleben, die eher ausgelöst werden von bestimmten Objekten als gedeutet werden als bestimmtes Gefühl. Sie stehen mehr oder weniger vor der Grundemotion. Dieses unspezifizierte Erleben eines Gefühls kann innerhalb der Werkstatt des Handelns an mehreren Stellen wirken.
Infragekommen zum einen die automatische Kontrollprozesse. Ein Gefühl mit negativer Valenz und erhöhtem Arousal weist das Ich darauf hin, dass irgendetwas in der aktuellen Handlung nicht stimmt. Dieses Gefühl regt das Ich an den Fehler genauer zu analysieren, also im Sinne der Werkstattmetapher den Beobachtern zu befehlen nach dem Fehler in der Handlung zu suchen.
Läuft alles glatt, so zeigt ein positives Gefühl mit geringem oder mittleren Arousal an, dass die ausgewählte Handlung funktioniert und das Ich nicht übermäßig aufmerksam sein muss: Es kann sich auf seine Beobachter und Mitarbeiter verlassen. Die Emotionen sind in diesem Kontext Experten, besonders erfahrene Mitarbeiter, die dem tätigen Monteuer, dem Ich zur Seite stehen und kontrollieren, ob die Handlung grundsäztlich zum Handlungsziel führt.
Weiterhin kommt die Werkzeugauswahl infrage. Zwar liegen Handbücher voller Informationen zu den Werkzeugen und den möglichen Situationen vor, doch wäre das detaillierte Nachlesen trotz vieler Mitarbeiter zu aufwendig, um schnell und effizient auf Ereignisse zu reagieren und entsprechende Handlungen einzuleiten. Emotionen sind hier Vorgesetze, die durch die Werkstatt laufen und den Mitarbeitern sagen, dass sie das was sie tun gut machen oder schlecht machen, d.h. die Auswahl an Werkzeugen ist die richtige, also für die Situation passend. Es resultiert ein postives Gefühl, wenn die Mitarbeiter die richtigen Werkzeuge in der richtigen Situation parat haben, während ein negatives Gefühl resultiert, wenn dies nicht der Fall ist.
Letztlich erleichtern Emotionen somit das flüssige Funktionieren in der Werkstatt, da sie Prozesse bescheunigen, in dem sie quasi mit Daumen nach oben oder unten den Mitarbeitern zeigen, ob sie richtig liegen und damit diese weniger intensiv nachdenken müssen, d.h. effizienter werden.
Dienstag, 15. November 2016
Kahneman und der Homo oeconomicus - Der Irrtum der Entscheidungsforschung
Ein für mich seit längerem recht interessantes Thema sind sogenannte Heuristiken. Heuristiken werden meist im Rahmen der Entscheidungsforschung diskutiert. Aus diesem Interesse besuche ich gegenwärtig ein Seminar zu Fehlentscheidungen und stehe nach zwei Blöcken vor einem ähnlichen Gefühl wie beim Lesen von Kahnemans Schnelles Denken, Langsames Denken.
Kahneman und ich vermute auch mein Dozent sehen den Menschen hierbei als irrationales Wesen an. Kahneman erkannte richtigerweise, dass der Mensch sich in der realen Welt nicht gemäß des rationalen homo oeconomicus verhält. Er begründete als Folge mehr oder weniger das human decicsion making, das sich mit diesen Besonderheiten des menschlichen Entscheidens auseinandersetzt. Es werden Mechanismen erforscht, die den Menschen zu irrationalen Fehlentscheidungen verleiten. Diese werden als Heuristiken bezeichnet.
Das Erforschen von Mechanismen der menschlichen Entscheidungen ist an und für sich vollkommen legitim. Das Leitbild Kahnemans und meines Dozenten jedoch nicht. Es wird richtig erkannt, dass der Mensch sich nicht gemäß des homo oeconomicus verhält, es wird richtig geschlossen, dass dieses den Menschen schlecht erklären kann. Logische Folge wäre an dieser Stelle sich vom Menschenbild des homo oeconomicus zu verabschieden. Das geschieht aber nicht. Letztlich dreht sich die gesamte Forschung um die Frage, wie man aus dem normalen Menschen einen homo oecnomicus machen kann. Das falsche Menschenbild wird nicht verworfen, sondern bleibt weiterhin präsent. Der Mensch wird nach den Kritieren eines homo oecomicus beurteilt.
Wo liegt hierbei nun das Problem? Insgesamt sehe ich zwei wichtige Probleme. Das erste Problem liegt in der falschen Beschreibung des Menschen. Trifft ein Menschenbild nicht zu, so muss es verworfen werden und ein neues muss entworfen werden. Die Aufgabe des Psychologie ist es den Menschen zu erforschen WIE ER IST und nicht wie man einen Menschen dazu bewegen kann sich gemäß irgendeiner philosophischen Ansicht zu verhalten. Durch die Fixierung auf den homo oeconomicus entzieht man sich den wichtigen Erkenntnissen, wie ein Mensch in der realen ist und was das das zu bedeuten hat. Hier sind auch mehr oder weniger beim zweiten Problem: Der homo oecnomicus ist omnipräsent in der Gesellschaft. Das wirtschaftswissenschafltiche Menschenbild prägt unseren Alltag und richtet das gesellschaftlichen Handeln auf seine Normen aus. Diese sind jedoch nicht zwingend richtig. Rationale Entscheidungen mögen in bestimmten Lebensbereichen, z.B. der Politik wichtig sein, diese aber in alle Gesellschaftsebenen zu übertragen ist mehr als falsch und wird dem Menschen nicht gerechet. Die Entscheidungsforschung nach Kahneman bestärkt die Stellung des homo oecnomicus. Rationalität, Gewinnmaximierung, etc. sind aber nicht die einzigen Kritieren, die in einer Gesellschaft von Bedeutung sind. Genau deshalb ist es immens wichtig das Menschenbild des homo oecnomicus aus der Entscheidungsforschung zu streichen. Erkenntnisse über die reale Natur des Menschen, die nicht von vorn herein bewertet sind - und das sind sie im Lichte des homo oecnomicus - führen zu einem adäquateren Bild des Menschen und damit auch langfrsitig zu einer humaneren Gesellschaftsform.
Als Psychologe und allgemein als Wissenschaftler muss es unser Ziel sein möglichst wertefrei unsere Erkenntnisse zu generien, um die Welt besser und passender zu beschreiben und zu behandeln. Ein offensichtlich falsches Menschenbild darf nicht aufrecht erhalten werden, nur weil es vorherrschend ist. Ich kann es nur noch einmal sagen: Wir müssen die Welt und den Menschen betrachten wie er ist und nicht wie wir ihn oder sie gerne hätten.
Kahneman und ich vermute auch mein Dozent sehen den Menschen hierbei als irrationales Wesen an. Kahneman erkannte richtigerweise, dass der Mensch sich in der realen Welt nicht gemäß des rationalen homo oeconomicus verhält. Er begründete als Folge mehr oder weniger das human decicsion making, das sich mit diesen Besonderheiten des menschlichen Entscheidens auseinandersetzt. Es werden Mechanismen erforscht, die den Menschen zu irrationalen Fehlentscheidungen verleiten. Diese werden als Heuristiken bezeichnet.
Das Erforschen von Mechanismen der menschlichen Entscheidungen ist an und für sich vollkommen legitim. Das Leitbild Kahnemans und meines Dozenten jedoch nicht. Es wird richtig erkannt, dass der Mensch sich nicht gemäß des homo oeconomicus verhält, es wird richtig geschlossen, dass dieses den Menschen schlecht erklären kann. Logische Folge wäre an dieser Stelle sich vom Menschenbild des homo oeconomicus zu verabschieden. Das geschieht aber nicht. Letztlich dreht sich die gesamte Forschung um die Frage, wie man aus dem normalen Menschen einen homo oecnomicus machen kann. Das falsche Menschenbild wird nicht verworfen, sondern bleibt weiterhin präsent. Der Mensch wird nach den Kritieren eines homo oecomicus beurteilt.
Wo liegt hierbei nun das Problem? Insgesamt sehe ich zwei wichtige Probleme. Das erste Problem liegt in der falschen Beschreibung des Menschen. Trifft ein Menschenbild nicht zu, so muss es verworfen werden und ein neues muss entworfen werden. Die Aufgabe des Psychologie ist es den Menschen zu erforschen WIE ER IST und nicht wie man einen Menschen dazu bewegen kann sich gemäß irgendeiner philosophischen Ansicht zu verhalten. Durch die Fixierung auf den homo oeconomicus entzieht man sich den wichtigen Erkenntnissen, wie ein Mensch in der realen ist und was das das zu bedeuten hat. Hier sind auch mehr oder weniger beim zweiten Problem: Der homo oecnomicus ist omnipräsent in der Gesellschaft. Das wirtschaftswissenschafltiche Menschenbild prägt unseren Alltag und richtet das gesellschaftlichen Handeln auf seine Normen aus. Diese sind jedoch nicht zwingend richtig. Rationale Entscheidungen mögen in bestimmten Lebensbereichen, z.B. der Politik wichtig sein, diese aber in alle Gesellschaftsebenen zu übertragen ist mehr als falsch und wird dem Menschen nicht gerechet. Die Entscheidungsforschung nach Kahneman bestärkt die Stellung des homo oecnomicus. Rationalität, Gewinnmaximierung, etc. sind aber nicht die einzigen Kritieren, die in einer Gesellschaft von Bedeutung sind. Genau deshalb ist es immens wichtig das Menschenbild des homo oecnomicus aus der Entscheidungsforschung zu streichen. Erkenntnisse über die reale Natur des Menschen, die nicht von vorn herein bewertet sind - und das sind sie im Lichte des homo oecnomicus - führen zu einem adäquateren Bild des Menschen und damit auch langfrsitig zu einer humaneren Gesellschaftsform.
Als Psychologe und allgemein als Wissenschaftler muss es unser Ziel sein möglichst wertefrei unsere Erkenntnisse zu generien, um die Welt besser und passender zu beschreiben und zu behandeln. Ein offensichtlich falsches Menschenbild darf nicht aufrecht erhalten werden, nur weil es vorherrschend ist. Ich kann es nur noch einmal sagen: Wir müssen die Welt und den Menschen betrachten wie er ist und nicht wie wir ihn oder sie gerne hätten.
Dienstag, 4. Oktober 2016
Philosophische Grundlagen: Über die Orientierung an der Realität
Dieser Post soll eine grundsätzliche Erkenntnis in meinem Leben in den letzten Jahren veranschaulichen. Es handelt sich hierbei um die Wichtigkeit an der Orientierung an der Realität. In zahlreichen Diskussionen mit meinem Freund und Mitbewohner hat sich ein wesentlicher Unterschied in unserer Vorstellung an der Welt herauskristallisiert: Meine Gedanken zur Psychologie, zur Ethik, der Wissenschaft als auch zu vielerei anderer Grundsatzdiskussionen fußen auf der Betonung der Wichtigkeit der realen Welt.
"Man muss die Welt betrachten wie sie IST."
Unsere Gedanken können noch so edel sein, wenn wir uns von den realen Gegebenheiten zu weit entfernen sind sie nutzlos. Sich zu sehr an ein Ideal zu klammern führt letztlich zu nichts, es macht uns handlungsunfähig.
Ein gutes Beispiel ist Wissenschaftsskeptizismus: Es ist oft in der Welt der Wissenschaft vorgekommen, dass eine neue Erkenntnis viele bisherige Erkenntnisse als falsch deklariert haben und somit das gegenwärtige Weltbild erschüttert haben und gefühlt "alles" verändert haben. Beispielsweise ging man lang davon aus, dass die Sonne sich um die Erde dreht. Diese Annahme hat sich als falsch herausgestellt. Aus solchen Beispielen leitet sich eine grundsätzliche Kritik an Wissenschaft ab: "Was heute richtig ist, kann morgen widerlegt sein."
Wissenschaftliche Erkenntnisse sind somit nichts wert. Man kann ihnen nicht vertrauen, denn sie können falsch sein. Wir können uns über nichts sicher sein. Dieser Sachverhalt mag grundsätzlich seine Richtigkeit besitzen. Viele Erkenntnisse werden sich noch als falsch herausstellen. Was wir heute denken, darüber wird man in Zukunft lachen. Sich an dieses Ideal zu klammern ist dennoch kontraproduktiv. Wenn wir uns nichts sicher sein können, so verlieren wir unserer komplette Handlungsfähigkeit. Wenn alles wahr sein kann, ist nichts mehr wahr.
Die Realität birgt allerdings sehr wohl viele ziemlich wahrscheinliche Tatsachen. Wenn wir handlungsfähig bleiben wollen, müssen wir annehmen dass viele unserer Erkenntnisse die Realität widerspiegeln oder zumindest gut genug widerspiegeln. Hier sind wir an der Realitätsorientierung. Die Realität ist nicht komplett unsicher. Unser Welt kann zwar Illusion sein, aber diese Illusion ist vorhersehbar genug, dass wir viele verschiedene Handlungen vollziehen können, die zumeist sehr ähnliche Ergebnisse und Konsequenzen bringen.
Was zählt ist nicht die absolute Wahrheit, sondern dass unsere Erkenntnis gut genug ist um in der realen Welt nützlich zu sein. Es gibt Dinge, die nach bisherigem Wissensstand wahrscheinlicher sind als andere. Uns an den wahrscheinlicheren Dingen zu orientieren bringt uns die Sicherheit, die wir benötigen um Handeln zu können. Es ist besser sich zu irren, als sich der Handlungsfähigkeit zu berauben.
Ein weiteres Beispiel: Die vegane Welt. In unserer Welt werden zu viele Tiere getötet. Veganer und auch Vegetarier sind der Meinung es ist falsch Tiere zu töten. Es wird eine Welt angestrebt und vertreten in der Mensch und Tier gleichberechtigt sind Tiere nicht zum Menschenwohl getötet werden. Dies ist ein edler Gedanke. Dennoch ist er für tatsächliches Handeln recht ungeeignet. Er behandelt eine Welt die nicht existent ist. Ob ich nun selbst Fleisch esse oder nicht ändert recht wenig am Leid der Tiere in der Welt. Andere Menschen ein schlechtes Gewissen einzureden ist auch wenig hilfreich. Letztlich helfen wir mit einer solchen Weltanschauung nur unserem eigenen Gewissen, nicht aber der realen Welt. Das soll nicht bedeuten, dass man nicht vegetarisch oder gar vegan leben darf und/oder dies gut finden darf. Ich möchte lediglich darauf aufmerksam machen, dass zu sehr auf dem Gedanken der veganen Welt zu beharren für diese vegane Welt kontraproduktiv ist und uns handlungsunfähig macht. In der realen Welt leben viele Menschen, die Fleisch mögen und auf dieses nicht verzichten werden. Es ist sehr viel wahrscheinlicher und machbarer einen ökologischeren Fleischkonsum auf der Welt zu erreichen als eine fleischfreie Welt. In dem wir den Kompromiss akzeptieren können, dass ein biologischer Fleischkonsum besser ist als ein konventioneller Fleischkonsum machen wir uns und andere handlungsfähig, da dies eine verwirklichbare, relativ realitätsnahe Option ist. Verurteilen wir alle anderen Menschen und die gesamte Welt stehen wir allein da und nehmen uns die Möglichkeit tatsächlich Einfluss auf diese zu nehmen.
Philosophische Probleme sind spannend, aber oft haben sie mit der realen Welt wenig zu tun. Orientiert man sich an realen Problemen, so hat man auch die reale Option, diese wirklich lösen zu können. Befassen wir uns zu sehr mit der ideelen Welt, so verlieren wir den Bezug zur realen Welt. Doch wir leben in der realen Welt. Ein handlungsfähiger und mündiger Mensch muss Kompromisse eingehen können und seine eigenen Ideale zurückstellen können. Man muss die Welt betrachten wie sie ist.
"Man muss die Welt betrachten wie sie IST."
Unsere Gedanken können noch so edel sein, wenn wir uns von den realen Gegebenheiten zu weit entfernen sind sie nutzlos. Sich zu sehr an ein Ideal zu klammern führt letztlich zu nichts, es macht uns handlungsunfähig.
Ein gutes Beispiel ist Wissenschaftsskeptizismus: Es ist oft in der Welt der Wissenschaft vorgekommen, dass eine neue Erkenntnis viele bisherige Erkenntnisse als falsch deklariert haben und somit das gegenwärtige Weltbild erschüttert haben und gefühlt "alles" verändert haben. Beispielsweise ging man lang davon aus, dass die Sonne sich um die Erde dreht. Diese Annahme hat sich als falsch herausgestellt. Aus solchen Beispielen leitet sich eine grundsätzliche Kritik an Wissenschaft ab: "Was heute richtig ist, kann morgen widerlegt sein."
Wissenschaftliche Erkenntnisse sind somit nichts wert. Man kann ihnen nicht vertrauen, denn sie können falsch sein. Wir können uns über nichts sicher sein. Dieser Sachverhalt mag grundsätzlich seine Richtigkeit besitzen. Viele Erkenntnisse werden sich noch als falsch herausstellen. Was wir heute denken, darüber wird man in Zukunft lachen. Sich an dieses Ideal zu klammern ist dennoch kontraproduktiv. Wenn wir uns nichts sicher sein können, so verlieren wir unserer komplette Handlungsfähigkeit. Wenn alles wahr sein kann, ist nichts mehr wahr.
Die Realität birgt allerdings sehr wohl viele ziemlich wahrscheinliche Tatsachen. Wenn wir handlungsfähig bleiben wollen, müssen wir annehmen dass viele unserer Erkenntnisse die Realität widerspiegeln oder zumindest gut genug widerspiegeln. Hier sind wir an der Realitätsorientierung. Die Realität ist nicht komplett unsicher. Unser Welt kann zwar Illusion sein, aber diese Illusion ist vorhersehbar genug, dass wir viele verschiedene Handlungen vollziehen können, die zumeist sehr ähnliche Ergebnisse und Konsequenzen bringen.
Was zählt ist nicht die absolute Wahrheit, sondern dass unsere Erkenntnis gut genug ist um in der realen Welt nützlich zu sein. Es gibt Dinge, die nach bisherigem Wissensstand wahrscheinlicher sind als andere. Uns an den wahrscheinlicheren Dingen zu orientieren bringt uns die Sicherheit, die wir benötigen um Handeln zu können. Es ist besser sich zu irren, als sich der Handlungsfähigkeit zu berauben.
Ein weiteres Beispiel: Die vegane Welt. In unserer Welt werden zu viele Tiere getötet. Veganer und auch Vegetarier sind der Meinung es ist falsch Tiere zu töten. Es wird eine Welt angestrebt und vertreten in der Mensch und Tier gleichberechtigt sind Tiere nicht zum Menschenwohl getötet werden. Dies ist ein edler Gedanke. Dennoch ist er für tatsächliches Handeln recht ungeeignet. Er behandelt eine Welt die nicht existent ist. Ob ich nun selbst Fleisch esse oder nicht ändert recht wenig am Leid der Tiere in der Welt. Andere Menschen ein schlechtes Gewissen einzureden ist auch wenig hilfreich. Letztlich helfen wir mit einer solchen Weltanschauung nur unserem eigenen Gewissen, nicht aber der realen Welt. Das soll nicht bedeuten, dass man nicht vegetarisch oder gar vegan leben darf und/oder dies gut finden darf. Ich möchte lediglich darauf aufmerksam machen, dass zu sehr auf dem Gedanken der veganen Welt zu beharren für diese vegane Welt kontraproduktiv ist und uns handlungsunfähig macht. In der realen Welt leben viele Menschen, die Fleisch mögen und auf dieses nicht verzichten werden. Es ist sehr viel wahrscheinlicher und machbarer einen ökologischeren Fleischkonsum auf der Welt zu erreichen als eine fleischfreie Welt. In dem wir den Kompromiss akzeptieren können, dass ein biologischer Fleischkonsum besser ist als ein konventioneller Fleischkonsum machen wir uns und andere handlungsfähig, da dies eine verwirklichbare, relativ realitätsnahe Option ist. Verurteilen wir alle anderen Menschen und die gesamte Welt stehen wir allein da und nehmen uns die Möglichkeit tatsächlich Einfluss auf diese zu nehmen.
Philosophische Probleme sind spannend, aber oft haben sie mit der realen Welt wenig zu tun. Orientiert man sich an realen Problemen, so hat man auch die reale Option, diese wirklich lösen zu können. Befassen wir uns zu sehr mit der ideelen Welt, so verlieren wir den Bezug zur realen Welt. Doch wir leben in der realen Welt. Ein handlungsfähiger und mündiger Mensch muss Kompromisse eingehen können und seine eigenen Ideale zurückstellen können. Man muss die Welt betrachten wie sie ist.
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Freitag, 3. Juni 2016
Grundsätzliches zum Menschenbild: Das Ich ist ein Körperliches
"Das Ich ist vor allem ein Körperliches, ..."
Sigmund Freud
In diesem Beitrag befasse ich mich mal wieder mit etwas grundsätzlichem: unserem Ich. Unser Ich, das ist sind Wir, das ist unsere Geist, unsere "Seele", das sind unsere Einstellungen, Gedanken, Fähigkeiten, etc., die wir als uns zugehörig erleben. Das Ich ist das was uns ausmacht.
Schon Freud kam auf die fundamentale Erkenntnis, dass das Ich vor allem ein körperliches ist. Unser Ich ist an unserem Körper gebunden. Wir wir fühlen liegt in unserem Körper, in unserem Gehirn begründet. Bestimmte körperliche Dinge, bestimmte Ausprägungen von Botenstoffen im Gehirn, unsere Größe, unsere Anatomie hat von Anfang einen erheblichen Einfluss darauf, wie wir die Welt verarbeiten und verarbeiten können. Wir sind gleichsam Ursache als auch Ergebnis unseres Körpers.
Es ist immens wichtig zu begreifen, dass wir uns selbst nur IN uns selbst erfassen können. Unsere spezifischen Gefühle sind gekoppelt an genau jene körperlichen Merkmale, die wir haben. Sie sind gekoppelt an genau diese Hirnbahnen die stärker ausgeprägt sind, oder schwächer. Es sind genau diese Kombinationen von körperlichen Merkmalen, die wir haben, die uns letztlich zu dieser individuellen Ich-Wahrnehmung führen, die kein anderer haben kann. Unsere Angst ist eine andere Angst, wie die Angst die andere Menschen haben, da diese nicht die selben körperlichen Konstitutionen haben wie wir. Wie schnell unser Herz schlägt, wie stark sich unsere Härchen aufstellen, wie stark der Schweiß von unserer Stirn rinnt, all das macht unser Gefühl der Angst für uns spezifisch. Würden wir uns selbst, unseren "Geist" aus unserem Körper entfernen, so verliert dieser seine Realität. Unser Geist, unser Ich ist nur in diesem Körper und in keinem anderen möglich. Sollte es eines Tages möglich sein unsere Gedanken, unseren Hirninhalt in eine anderen Körper zu verpflanzen, so sind wie nicht mehr Wir-Selbst. Wir sind auch nicht der, der mit diesem Körper geboren wurde. Unser Ich und unser Körper sind eine Einheit. Wer den Körper vergisst, der verliert auch sein Ich.
Letztlich will dieser diffuse Beitrag darauf hinaus, dass wir nur wir sind, weil wir diesen Körper haben. Unsere Ich-Qualität ist eine bestimmte Körperqualität. Wir sind materiell. Das was wir als immateriall wahrnehmen ist an seine materielle Grundlage gebunden. Wird sie, die materielle Grundlage dem Immatriellen entrissen, so verliert das immatrielle, unser Ich, seine Existenz.
Sigmund Freud
In diesem Beitrag befasse ich mich mal wieder mit etwas grundsätzlichem: unserem Ich. Unser Ich, das ist sind Wir, das ist unsere Geist, unsere "Seele", das sind unsere Einstellungen, Gedanken, Fähigkeiten, etc., die wir als uns zugehörig erleben. Das Ich ist das was uns ausmacht.
Schon Freud kam auf die fundamentale Erkenntnis, dass das Ich vor allem ein körperliches ist. Unser Ich ist an unserem Körper gebunden. Wir wir fühlen liegt in unserem Körper, in unserem Gehirn begründet. Bestimmte körperliche Dinge, bestimmte Ausprägungen von Botenstoffen im Gehirn, unsere Größe, unsere Anatomie hat von Anfang einen erheblichen Einfluss darauf, wie wir die Welt verarbeiten und verarbeiten können. Wir sind gleichsam Ursache als auch Ergebnis unseres Körpers.
Es ist immens wichtig zu begreifen, dass wir uns selbst nur IN uns selbst erfassen können. Unsere spezifischen Gefühle sind gekoppelt an genau jene körperlichen Merkmale, die wir haben. Sie sind gekoppelt an genau diese Hirnbahnen die stärker ausgeprägt sind, oder schwächer. Es sind genau diese Kombinationen von körperlichen Merkmalen, die wir haben, die uns letztlich zu dieser individuellen Ich-Wahrnehmung führen, die kein anderer haben kann. Unsere Angst ist eine andere Angst, wie die Angst die andere Menschen haben, da diese nicht die selben körperlichen Konstitutionen haben wie wir. Wie schnell unser Herz schlägt, wie stark sich unsere Härchen aufstellen, wie stark der Schweiß von unserer Stirn rinnt, all das macht unser Gefühl der Angst für uns spezifisch. Würden wir uns selbst, unseren "Geist" aus unserem Körper entfernen, so verliert dieser seine Realität. Unser Geist, unser Ich ist nur in diesem Körper und in keinem anderen möglich. Sollte es eines Tages möglich sein unsere Gedanken, unseren Hirninhalt in eine anderen Körper zu verpflanzen, so sind wie nicht mehr Wir-Selbst. Wir sind auch nicht der, der mit diesem Körper geboren wurde. Unser Ich und unser Körper sind eine Einheit. Wer den Körper vergisst, der verliert auch sein Ich.
Letztlich will dieser diffuse Beitrag darauf hinaus, dass wir nur wir sind, weil wir diesen Körper haben. Unsere Ich-Qualität ist eine bestimmte Körperqualität. Wir sind materiell. Das was wir als immateriall wahrnehmen ist an seine materielle Grundlage gebunden. Wird sie, die materielle Grundlage dem Immatriellen entrissen, so verliert das immatrielle, unser Ich, seine Existenz.
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Sonntag, 1. Mai 2016
Links ist europäisch.
UKIP, Front National, in Österreich die FPÖ und in Deutschland die AfD. In ganz Europa wächst das nationalistische Unkraut das sich nach der alten Welt sehnt. Weg mit dem Euro, Kompetenzen zurück in die Nationen, Grenzen dicht machen, Klimawandel leugnen, sexuelle Vielfalt verurteilen und die Kernfamilie als einzige Form des Zusammenlebens fördern. Alles in allem wollen die nationalistischen Parteien zurück in die 70er Jahre. Damals, wo noch alles ja so überschaulich war. Früher war ja alles besser. Wer Angst vor der Gegenwart hat, sehnt sich nach der Vergangenheit - die wenn man ein wenig psychologisches Wissen besitzt, sowieso nicht adäquat im Gehirn abgespeichert ist.
Die neue Rechte ist nationalistisch. Es fehlt die neue Linke, die die internationalistisch ist. Der heutige politische Kampf ist nicht mehr mit den alten Kategorien der 70er Jahre zu fassen. Der heutigen Rechten darf nicht mit einer Mitten-Durchwurstel-Haltung entgegen getreten werden. Es muss krachen. Wir brauchen wieder echte linke Politik, eine echte linke Identität, die sich nicht nur dahingegehnd erstreckt, dass man gegen das ist, was die Rechten fordern, sondern dass man selbst Visionen hat, selbst ein echtes Ziel. Wir müssen am anderen Pol stehen, müssen echten Kontrast zu den rechten Spinnern zeigen.
Aktuell ist nicht die Zeit für Grautöne. Wir brauchen Schwarz und Weiß. Wir brauchen Gut und Böse. Wir brauche Fortschritt gegen Verharrung. Europäisch gegen Nationalistisch.
Wenn das rechte Pack fordert die nationalen Grenzen zu schließen, muss Links heißen die Grenzen am Mittelmeer zu ziehen, die Grenzen der EU sind unsere Grenzen. Wenn das rechte Pack fordert Brüssel sämtliche Kompetenzen zu entziehen, um wieder "selbst entscheiden zu dürfen" muss gefordert werden mehr Kompetenzen an Brüssel abzugeben, denn nur so können wir tatsächlich wieder selbst entscheiden. Wenn das rechte Pack die nationale Währung zurückfordert muss klar werden, dass wir uns selbst ans Bein pissen. Es muss klar werden, wer nationalen Wohlstand will, dessen Nation ist die europäische. Wir müssen endlich einen richtigen europäischen Staat fordern. Einen Staat der den Konzernen ihre Macht entreißt, sodass wieder die Politik den Markt diktiert und nicht der Markt die Politik.
Wir dürfen den Rechten nicht das Feindbild der Gesellschaft vorgeben lassen. Das Feindbild darf nicht Osteuorpa oder der Islam sein. Unsere Feinde müssen globaler sein. Der Amerikaner, der uns nur als kleines Kind sieht und mit seinen Gesetzen meint das Universum einnehmen zu können. Der Russe, der unsere europäischen Grenzen nicht akzeptiert und nach dem Osten greift. Wir müssen uns als Linke als europäisch begreifen. Der Kampf für eine globale faire Welt kann nicht in einer Schlucht in den österreichischen Alpen stattfinden. Er muss ganz Europa umfassen.
Wenn die Rechte sich europäisiert und den Nationalstaat zurückfordert, muss sich die europäische linke Formieren und das Verteidigen, was wir bereits besitzen und die Schritte fordern, dass wir den Nationalstaat endgültig überwinden. Links muss heute europäisch sein, wenn rechts nationalistisch ist. Wir brauchen wieder Idenität. Wir müssen den Leuten ermöglichen sich für eine Seite entscheiden zu können. Unpolitisch zu sein darf keine Option sein. Wir brauchen einen richtigen Kampf zwischen Links und Rechts. So werden wir die Arschlöcher los. Und in 15 Jahren können wir wieder Politik der Mitte machen und uns in unseren Erfolgen baden.
Be european. Be left-winged.
Die neue Rechte ist nationalistisch. Es fehlt die neue Linke, die die internationalistisch ist. Der heutige politische Kampf ist nicht mehr mit den alten Kategorien der 70er Jahre zu fassen. Der heutigen Rechten darf nicht mit einer Mitten-Durchwurstel-Haltung entgegen getreten werden. Es muss krachen. Wir brauchen wieder echte linke Politik, eine echte linke Identität, die sich nicht nur dahingegehnd erstreckt, dass man gegen das ist, was die Rechten fordern, sondern dass man selbst Visionen hat, selbst ein echtes Ziel. Wir müssen am anderen Pol stehen, müssen echten Kontrast zu den rechten Spinnern zeigen.
Aktuell ist nicht die Zeit für Grautöne. Wir brauchen Schwarz und Weiß. Wir brauchen Gut und Böse. Wir brauche Fortschritt gegen Verharrung. Europäisch gegen Nationalistisch.
Wenn das rechte Pack fordert die nationalen Grenzen zu schließen, muss Links heißen die Grenzen am Mittelmeer zu ziehen, die Grenzen der EU sind unsere Grenzen. Wenn das rechte Pack fordert Brüssel sämtliche Kompetenzen zu entziehen, um wieder "selbst entscheiden zu dürfen" muss gefordert werden mehr Kompetenzen an Brüssel abzugeben, denn nur so können wir tatsächlich wieder selbst entscheiden. Wenn das rechte Pack die nationale Währung zurückfordert muss klar werden, dass wir uns selbst ans Bein pissen. Es muss klar werden, wer nationalen Wohlstand will, dessen Nation ist die europäische. Wir müssen endlich einen richtigen europäischen Staat fordern. Einen Staat der den Konzernen ihre Macht entreißt, sodass wieder die Politik den Markt diktiert und nicht der Markt die Politik.
Wir dürfen den Rechten nicht das Feindbild der Gesellschaft vorgeben lassen. Das Feindbild darf nicht Osteuorpa oder der Islam sein. Unsere Feinde müssen globaler sein. Der Amerikaner, der uns nur als kleines Kind sieht und mit seinen Gesetzen meint das Universum einnehmen zu können. Der Russe, der unsere europäischen Grenzen nicht akzeptiert und nach dem Osten greift. Wir müssen uns als Linke als europäisch begreifen. Der Kampf für eine globale faire Welt kann nicht in einer Schlucht in den österreichischen Alpen stattfinden. Er muss ganz Europa umfassen.
Wenn die Rechte sich europäisiert und den Nationalstaat zurückfordert, muss sich die europäische linke Formieren und das Verteidigen, was wir bereits besitzen und die Schritte fordern, dass wir den Nationalstaat endgültig überwinden. Links muss heute europäisch sein, wenn rechts nationalistisch ist. Wir brauchen wieder Idenität. Wir müssen den Leuten ermöglichen sich für eine Seite entscheiden zu können. Unpolitisch zu sein darf keine Option sein. Wir brauchen einen richtigen Kampf zwischen Links und Rechts. So werden wir die Arschlöcher los. Und in 15 Jahren können wir wieder Politik der Mitte machen und uns in unseren Erfolgen baden.
Be european. Be left-winged.
Sonntag, 3. April 2016
Wer will ich sein, wo will ich hin, was möchte ich machen in der Zukunft?
2. Semester im Master. Das erste Semester war Krise. Zu wenig zu tun, kein Ziel, keine Aussicht auf Lösung. Die Frage war, was ist die Frage, für was muss ich Antworten finden? Der Mensch schreitet voran, zweifelt und weiß nicht woran. Nun weiß ich es. Es ist die ewige Frage, der ewige Konflikt der Zukunft. Was will ich sein? Wo will ich hin? Was ist mir wichtig? Was soll meine Position in der Gesellschaft sein.
Der Zeit sind meine Gedanken reichlich egal: Die Sonne geht auf und unter, Prüfungen kommen, Monate gehen. Es ist scheiße plötzlich an den eigenen Plänen zu zweifeln. Wenn man glaubt bereits seinen Weg gefunden zu haben, aber die Alternativen nicht vergessen kann. Wenn man nicht weiß, ob es dieser Weg ist, der einen glücklich macht.
Wer will ich sein? Möchte ich eine Führungspersönlichkeit sein? Oder möchte ich mein Leben einfach nur genießen? Möchte ich den ganzen Tag beschäftigt sein, um nach einem höheren Zweck - dem Verändern der Gesellschaft zu streben, oder möchte ich möglichst viel Freizeit haben und meine Freundschaften pflegen? Und überhaupt: Werden meine Freunde und meine Tätigkeit an einem gemeinsamen Ort sein? Was mich zur zweiten Frage bringt.
Wo will ich hin? Möchte ich in Innsbruck bleiben? Ist es die Stadt, die ich liebe, die Berge und die Natur oder sind es nur die Menschen, die hier leben? Wenn meine Freunde in alle Himmelsrichtungen ziehen, werde ich hier glücklich sein, selbst wenn ich das tue, was mir am besten gefällt? Und kann ich hier überhaupt all meinen Zielen nachgehen? Ist es möglich meinen Anteil an der Veränderungen der Welt zu bringen, wenn ich abseits zwischen den Bergen sitze, an einem Ort, der warm und schön ist, doch die Weltgeschichte nicht interessiert?
Was sind die Alternativen? Zurück nach Hause? Wohl kaum, dort gibt es nichts, nur meine Familie und Menschen, die ich liebe. Oder ist es das was ich will? Welche Stadt, welcher Ort soll der richtige für mich sein? Kann ich überhaupt in einer Stadt langfristig glücklich sein? Oder will ich womöglich doch zurück aufs Land?
Wenn alle Innsbruck verlassen, wenn ich meine Ziele verfolgen will und die garantierte Möglichkeit auf Menschen die ich mag erhalten will, gibt es dann eine andere Stadt als Ulm, die in Frage kommt? Nur ist Ulm das Ziel? Kann ich Innsbruck wirklich verlassen, solange hier noch Menschen sind, die auf meiner Wellenlänge sind und die ich ebenso liebe?
Es ist die entscheidende Frage der Zukunft. Was will ich machen? Möchte ich ein Wissenschaftler sein? Oder muss ich doch in die Politik streben, um die Welt zu verändern? Oder möchte ich ein langweiliges Standard-Leben führen, niemand besonderes sein, mich nicht von der Masse abheben, einfach nur meine täglichen Aufgaben bestreiten und den Rest in Beziehung, Freunde und Familie investieren?
Wenn ich Wissenschaftler werde, was ist das richtige Forschungsgebiet für mich? Ich dachte, ich möchte immer mehr wissen, dem Leib-Seele-Problem auf die Spur kommen und die Psyche im Gesamten verstehen. Raus aus dem Baum, zurück zur Beurteilung des Waldes. Doch wo ist meine Motivation geblieben? Wo ist mein Antrieb und Enthusiasmus die großen Fragen zu lösen? Ist dieses Thema tatsächlich nicht auf mein Leib geschrieben? Bzw. für was interessiere ich mich genau? Welche große Frage möchte ich im Detail lösen? Ich bin unentschlossen. Flirte mit dem Bayerneffekt. Back to the roots. Aber nicht ganz. Therapie reizt mich nicht, so viel weiß ich.
Ist es nur eine kurze Krise, eine dieser Quarterlife-Krisen, von denen ich gehört habe? Ich stehe weit oben auf dem Podest, kann die Kreuzung am Gipfel fast sehen. Ich bin unentschlossen, welchen Weg ich nehmen soll. Lande ich vielleicht doch in der Arbeits- und Organisationspsychologie?
Mein Weg war stets geradlinig, mein Lebenslauf auf Forschung ausgerichtet. Der Konflikt Karriere Versus Menschen wurde jedes Mal zugunsten der Karriere entschieden. Ich stehe am Scheideweg und muss mich wieder entscheiden. Wer will ich sein, wo will ich hin, was möchte machen in der Zukunft?
Der Weg war das Ziel, die Ausbildung geht zuende. Bin ich schon am Ende?
Der Zeit sind meine Gedanken reichlich egal: Die Sonne geht auf und unter, Prüfungen kommen, Monate gehen. Es ist scheiße plötzlich an den eigenen Plänen zu zweifeln. Wenn man glaubt bereits seinen Weg gefunden zu haben, aber die Alternativen nicht vergessen kann. Wenn man nicht weiß, ob es dieser Weg ist, der einen glücklich macht.
Wer will ich sein? Möchte ich eine Führungspersönlichkeit sein? Oder möchte ich mein Leben einfach nur genießen? Möchte ich den ganzen Tag beschäftigt sein, um nach einem höheren Zweck - dem Verändern der Gesellschaft zu streben, oder möchte ich möglichst viel Freizeit haben und meine Freundschaften pflegen? Und überhaupt: Werden meine Freunde und meine Tätigkeit an einem gemeinsamen Ort sein? Was mich zur zweiten Frage bringt.
Wo will ich hin? Möchte ich in Innsbruck bleiben? Ist es die Stadt, die ich liebe, die Berge und die Natur oder sind es nur die Menschen, die hier leben? Wenn meine Freunde in alle Himmelsrichtungen ziehen, werde ich hier glücklich sein, selbst wenn ich das tue, was mir am besten gefällt? Und kann ich hier überhaupt all meinen Zielen nachgehen? Ist es möglich meinen Anteil an der Veränderungen der Welt zu bringen, wenn ich abseits zwischen den Bergen sitze, an einem Ort, der warm und schön ist, doch die Weltgeschichte nicht interessiert?
Was sind die Alternativen? Zurück nach Hause? Wohl kaum, dort gibt es nichts, nur meine Familie und Menschen, die ich liebe. Oder ist es das was ich will? Welche Stadt, welcher Ort soll der richtige für mich sein? Kann ich überhaupt in einer Stadt langfristig glücklich sein? Oder will ich womöglich doch zurück aufs Land?
Wenn alle Innsbruck verlassen, wenn ich meine Ziele verfolgen will und die garantierte Möglichkeit auf Menschen die ich mag erhalten will, gibt es dann eine andere Stadt als Ulm, die in Frage kommt? Nur ist Ulm das Ziel? Kann ich Innsbruck wirklich verlassen, solange hier noch Menschen sind, die auf meiner Wellenlänge sind und die ich ebenso liebe?
Es ist die entscheidende Frage der Zukunft. Was will ich machen? Möchte ich ein Wissenschaftler sein? Oder muss ich doch in die Politik streben, um die Welt zu verändern? Oder möchte ich ein langweiliges Standard-Leben führen, niemand besonderes sein, mich nicht von der Masse abheben, einfach nur meine täglichen Aufgaben bestreiten und den Rest in Beziehung, Freunde und Familie investieren?
Wenn ich Wissenschaftler werde, was ist das richtige Forschungsgebiet für mich? Ich dachte, ich möchte immer mehr wissen, dem Leib-Seele-Problem auf die Spur kommen und die Psyche im Gesamten verstehen. Raus aus dem Baum, zurück zur Beurteilung des Waldes. Doch wo ist meine Motivation geblieben? Wo ist mein Antrieb und Enthusiasmus die großen Fragen zu lösen? Ist dieses Thema tatsächlich nicht auf mein Leib geschrieben? Bzw. für was interessiere ich mich genau? Welche große Frage möchte ich im Detail lösen? Ich bin unentschlossen. Flirte mit dem Bayerneffekt. Back to the roots. Aber nicht ganz. Therapie reizt mich nicht, so viel weiß ich.
Ist es nur eine kurze Krise, eine dieser Quarterlife-Krisen, von denen ich gehört habe? Ich stehe weit oben auf dem Podest, kann die Kreuzung am Gipfel fast sehen. Ich bin unentschlossen, welchen Weg ich nehmen soll. Lande ich vielleicht doch in der Arbeits- und Organisationspsychologie?
Mein Weg war stets geradlinig, mein Lebenslauf auf Forschung ausgerichtet. Der Konflikt Karriere Versus Menschen wurde jedes Mal zugunsten der Karriere entschieden. Ich stehe am Scheideweg und muss mich wieder entscheiden. Wer will ich sein, wo will ich hin, was möchte machen in der Zukunft?
Der Weg war das Ziel, die Ausbildung geht zuende. Bin ich schon am Ende?
Donnerstag, 25. Februar 2016
Es kotzt mich an!
"Man muss die Ängste der Menschen ernst nehmen."
Da kommen fremde Menschen in einer riesigen Zahl. Sie haben Angst um ihr Territorium, Angst um ihre Kultur. Angst nachts rauszugehen, da fremde Männer ihre Frauen begrapschen könnten. Die Menschen wollen weniger Fremde, weniger, weniger, weniger Fremde. Man schließt die Grenzen. Man verschärft das Asylrecht. Man versucht die Ängste der Menschen ernst zu nehmen.
ES KOTZT MICH AN!
Diese Scheiße, die hier überall abgezogen wird. Dieser Mist, den Politiker verzapfen. Dieser nationalistische Egoismus in ganz Europa. Grenzen schließen, die Probleme an andere weiterreichen. Problemelösefähigkeit gleich Null. Die Politiker reagieren wie Angstgestörte. Vermeidungsverhalten wird propagiert. Doch Vermeidungsverhalten bringt nichts: ES VERSTÄRKT DIE FUCKING ANGST DER LEUTE!
Hört endlich auf, euch von der Realität wegzuducken. Hört auf einer ganz einfachen Situation Komplexität zuzuschreiben, die gar nicht da ist. Es werden Menschen in Syrien umgebracht. Es werden Menschenrechte verletzt. Es wird die Existenzgrundlage vieler Menschen zerstört. DAS IST DIE WAHRHEIT. Die Menschen kommen zu uns, weil es hier SICHER ist. Sie wollen nicht unsere Kultur zerstören. Sie wollen nicht unsere Frauen vergewaltigen. Sie wollen nicht ordentlich bei uns abkassieren. Sie sind auf der Flucht. Und es werden nicht weniger Menschen werden. Ob wir jetzt unsere Grenzen schließen, oder nicht. Die Menschen werden kommen über irgendwelche Wege. Stellen wir einen Zaun auf, wird er zerschnitten. Ziehen wir eine Mauer, fliegen sie mit Ballons darüber. Und was sollen wir dann tun? Sie abschießen? Umbringen, weil sie davor flüchten umgebracht zu werden?
Welche reale Bedrohung für uns gibt es denn? OH MEIN GOTT. Wird halt ein bisschen weniger Deutsch auf den Straßen gesprochen. Sind halt einmal ein paar Jahre größere Ausländeranteile in unseren Schulklassen. Das ist nicht schlimm!
Alle ducken sich weg. Meinen innerhalb ihrer Grenzen Schutz zu finden. Wieder an Mamas Zitze saugen zu können. Aber das wird nicht geschehen. Wir müssen aufhören damit, endlich aufhören.
Es wird Zeit europäisch zu denken! Wenn ein verdammter Flüchtling in Griechenland am Strand steht, dann darf er nicht in Griechenland Asyl beantragen, sondern in EUROPA! Die Grenze Deutschlands oder Österreichs verläuft an der griechischen Küste. Und das bedeutet nicht, dass man auf Griechenland zeigen muss. Das bedeutet, dass wir GEMEINSAM die Grenzen sichern müssen. Menschen GEMEINSAM nach Europa holen. Und diese Leute dann verteilen.
Wenn man vor etwas Angst hat, duckt man sich nicht weg, versteckt man sich nicht. Die Angststörung darf nicht das Ziel sein, sondern die Löschung der Ängste. Ängste löscht man durch Konfrontation, nicht Vermeidung.
Da kommen fremde Menschen in einer riesigen Zahl. Sie haben Angst um ihr Territorium, Angst um ihre Kultur. Angst nachts rauszugehen, da fremde Männer ihre Frauen begrapschen könnten. Die Menschen wollen weniger Fremde, weniger, weniger, weniger Fremde. Man schließt die Grenzen. Man verschärft das Asylrecht. Man versucht die Ängste der Menschen ernst zu nehmen.
ES KOTZT MICH AN!
Diese Scheiße, die hier überall abgezogen wird. Dieser Mist, den Politiker verzapfen. Dieser nationalistische Egoismus in ganz Europa. Grenzen schließen, die Probleme an andere weiterreichen. Problemelösefähigkeit gleich Null. Die Politiker reagieren wie Angstgestörte. Vermeidungsverhalten wird propagiert. Doch Vermeidungsverhalten bringt nichts: ES VERSTÄRKT DIE FUCKING ANGST DER LEUTE!
Hört endlich auf, euch von der Realität wegzuducken. Hört auf einer ganz einfachen Situation Komplexität zuzuschreiben, die gar nicht da ist. Es werden Menschen in Syrien umgebracht. Es werden Menschenrechte verletzt. Es wird die Existenzgrundlage vieler Menschen zerstört. DAS IST DIE WAHRHEIT. Die Menschen kommen zu uns, weil es hier SICHER ist. Sie wollen nicht unsere Kultur zerstören. Sie wollen nicht unsere Frauen vergewaltigen. Sie wollen nicht ordentlich bei uns abkassieren. Sie sind auf der Flucht. Und es werden nicht weniger Menschen werden. Ob wir jetzt unsere Grenzen schließen, oder nicht. Die Menschen werden kommen über irgendwelche Wege. Stellen wir einen Zaun auf, wird er zerschnitten. Ziehen wir eine Mauer, fliegen sie mit Ballons darüber. Und was sollen wir dann tun? Sie abschießen? Umbringen, weil sie davor flüchten umgebracht zu werden?
Welche reale Bedrohung für uns gibt es denn? OH MEIN GOTT. Wird halt ein bisschen weniger Deutsch auf den Straßen gesprochen. Sind halt einmal ein paar Jahre größere Ausländeranteile in unseren Schulklassen. Das ist nicht schlimm!
Alle ducken sich weg. Meinen innerhalb ihrer Grenzen Schutz zu finden. Wieder an Mamas Zitze saugen zu können. Aber das wird nicht geschehen. Wir müssen aufhören damit, endlich aufhören.
Es wird Zeit europäisch zu denken! Wenn ein verdammter Flüchtling in Griechenland am Strand steht, dann darf er nicht in Griechenland Asyl beantragen, sondern in EUROPA! Die Grenze Deutschlands oder Österreichs verläuft an der griechischen Küste. Und das bedeutet nicht, dass man auf Griechenland zeigen muss. Das bedeutet, dass wir GEMEINSAM die Grenzen sichern müssen. Menschen GEMEINSAM nach Europa holen. Und diese Leute dann verteilen.
Wenn man vor etwas Angst hat, duckt man sich nicht weg, versteckt man sich nicht. Die Angststörung darf nicht das Ziel sein, sondern die Löschung der Ängste. Ängste löscht man durch Konfrontation, nicht Vermeidung.
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Sonntag, 3. Januar 2016
Studentischer Jahresrückblick: das dritte Jahr des Bachelors, der Beginn des Masters
Der Bachelor ist vorbei, der Master hat begonnen. Seit Monaten habe ich keine Prüfungen mehr schreiben müssen, habe wenig neues gelernt. Dennoch sind Diskussionen entstanden und ich habe viel über meine Wissenschaft nachgedacht. Zeit zurückzublicken.
Methoden der Kritische Psychologie Vs. konventionelle Psychologie
Erfasst die konventionelle Psychologie die menschliche Psyche korrekt? Sind die Methoden der Psychologie, die Statistik, das Reiz-Reaktions-Modell geeignet um Menschen korrekt zu beschreiben oder haben sie keine Aussagekraft und denken zu kurz? Dies sind Fragen, die sich einige in unserem Studiengang stellen. Meine Meinung ist, dass die statistische Erfassung des Menschen sehr wohl geeignet ist den Menschen und seine Psyche korrekt zu beschreiben. Natürlich wird der Mensch nicht komplett und umfassend in jedem Moment eines Experiments erfasst. Wie sollte das auch möglich sein? Damit Wissenschaft funktionieren kann, muss sie reduzieren. Modelle sind nötige Vereinfachungen der Welt, die sie verständlicher machen.
Psychologie über oder für den Menschen?
Ist es die Aufgabe der Psychologie dem Menschen Fragen zu liefern, mit denen er besser über sich selbst reflektieren kann? Sind Erkenntnisse über den Menschen auch Kenntnisse für den Menschen, die ihm helfen können? Ich bin mir sicher, dass eine Psychologie über den Menschen der richtige Weg ist. Die Psychologie begreift den Menschen aus der Objektsicht und nicht aus der Subjektsicht. Das Subjekt ist irrelevant für das große und ganze. Eine Wissenschaft, die sich schlicht und ergreifend mit einem einzigen Individuum beschäftigt und dessen Gedanken über die Welt, wird keine oder kaum Erkenntnisse erzielen, die uns weiter bringen. Indiviudalsicht ist eine interessante Seite der Psyche, aber nicht die entscheidende. Die Psychologie über den Menschen ist der richtige Weg.
Homo rationalis oder homo biologicus
Ist der Mensch minderwertig und Maschinen unterlegen? Ist er irrational und muss durch Algorithmen verbessert werden? Oder ist er biologisch gut, evoltionär angepasst? Befasst man sich mit Entscheidungen, so gibt es 2 Meinungen: Der Mensch ist nicht rational und muss aufpassen oder er ist rational im Sinne von gut an die Umwelt angepasst. Ich persönlich denke, der Mensch ist nicht rational, aber das ist nicht schlimm. Vollkommen rational zu sein ist biologisch nicht möglich und vermutlich auch nicht einmal sinnvoll. Der Mensch funktioniert gut als heuristisches Wesen, dass die Umwelt vereinfacht und nur "gute" und keine "perfekten" Entscheidungen trifft. Er erfüllt seinen Zweck. Natürlich trifft er auch miese Entscheidungen und manchmal sind rationale Überlegungen sinnvoll. Dennoch ist es wichtig den Mensch so zu begreifen WIE ER IST (biologicus) und nicht WIE ER SEIN SOLLTE (rationalis).
Leib-Seele-Problem:
X verändert das Gehirn! Wtf. Natürlich. Die Psyche, der Geist ist nichts anderes als das Gehirn. Es kann nichts anderes als das Gehirn verändert werden, da das Gehirn der Spiegel unseres Geistes ist. Synapsen wachsen und Neuronen entstehen genau dort, wo sie verwendet werden. Wir werden irgendwann vielleicht verstehen wie genau unser Geist, Gedanken entstehen, es ist jedenfalls bereits klar, dass diese materieller Basis sind. Der Geist ist eine eigene Ebene, die verstanden werden muss, mit rein biochemischer Untersuchungen im Gehirn, wird man niemals einen konkreten Gedanken verstehen können. Dennoch beruht dieser Gedanke auf biochemischen Prozessen. So wie die Chemie auf physikalischen Prozessen beruht und dennoch ein Studium der Physik nicht ausreicht, um Chemie vollständig zu verstehen.
Welche Themen faszinieren mich?
Mich interessiert wie der Mensch funktioniert. Ich möchte die Prozesse kennen, möchte die Psyche möglichst adäquat bezeichnen. Ich möchte jedoch auf einer allgemeinen Basis bleiben. Ich glaube, dass das Arbeitsgedächtnis hier wichtig und interessant ist und auch Heuristiken sehr hilfreich sind. Heuristiken sind Daumenregeln und helfen Entscheidungen und Verhalten von Menschen zu verstehen. Sie prägen uns auch als selbsterfüllende Prophezeihungen.
Welchen Fächern fühle ich mich am nahsten?
Mein Herz schlägt immer mehr für die Allgemeine Psychologie. Ich möchte grundsätzliche Dinge erforschen und nicht einen kleinen Teilraum erkunden. Sozialpsychologen erforschen Gebiete, die teilweise interessant, aber auch teilweise überflüssig sind. Wen interessiert schon inwiefern das Essen die Persönlichkeit prägt? Die Situation ist die Hauptdeterminante des Verhaltens. Möchte man einen Menschen verstehen, so muss man die Situation kennen und die allgemeine Prozesse.
Wo sehe ich meine Zukunft in der Psychologie?
Ich sehe meine Zukunft in der Forschung. Ich möchte mehr wissen, immer mehr. Ich kann mir aber auch vorstellen mithilfe meiner Kenntnisse in Anwendungsgebieten zu helfen. Klinische Psychologie kann ich mir keinesfalls vorstellen. Ich möchte in einer anderen Ebene arbeiten, die die vor der Störung steht.
Methoden der Kritische Psychologie Vs. konventionelle Psychologie
Erfasst die konventionelle Psychologie die menschliche Psyche korrekt? Sind die Methoden der Psychologie, die Statistik, das Reiz-Reaktions-Modell geeignet um Menschen korrekt zu beschreiben oder haben sie keine Aussagekraft und denken zu kurz? Dies sind Fragen, die sich einige in unserem Studiengang stellen. Meine Meinung ist, dass die statistische Erfassung des Menschen sehr wohl geeignet ist den Menschen und seine Psyche korrekt zu beschreiben. Natürlich wird der Mensch nicht komplett und umfassend in jedem Moment eines Experiments erfasst. Wie sollte das auch möglich sein? Damit Wissenschaft funktionieren kann, muss sie reduzieren. Modelle sind nötige Vereinfachungen der Welt, die sie verständlicher machen.
Psychologie über oder für den Menschen?
Ist es die Aufgabe der Psychologie dem Menschen Fragen zu liefern, mit denen er besser über sich selbst reflektieren kann? Sind Erkenntnisse über den Menschen auch Kenntnisse für den Menschen, die ihm helfen können? Ich bin mir sicher, dass eine Psychologie über den Menschen der richtige Weg ist. Die Psychologie begreift den Menschen aus der Objektsicht und nicht aus der Subjektsicht. Das Subjekt ist irrelevant für das große und ganze. Eine Wissenschaft, die sich schlicht und ergreifend mit einem einzigen Individuum beschäftigt und dessen Gedanken über die Welt, wird keine oder kaum Erkenntnisse erzielen, die uns weiter bringen. Indiviudalsicht ist eine interessante Seite der Psyche, aber nicht die entscheidende. Die Psychologie über den Menschen ist der richtige Weg.
Homo rationalis oder homo biologicus
Ist der Mensch minderwertig und Maschinen unterlegen? Ist er irrational und muss durch Algorithmen verbessert werden? Oder ist er biologisch gut, evoltionär angepasst? Befasst man sich mit Entscheidungen, so gibt es 2 Meinungen: Der Mensch ist nicht rational und muss aufpassen oder er ist rational im Sinne von gut an die Umwelt angepasst. Ich persönlich denke, der Mensch ist nicht rational, aber das ist nicht schlimm. Vollkommen rational zu sein ist biologisch nicht möglich und vermutlich auch nicht einmal sinnvoll. Der Mensch funktioniert gut als heuristisches Wesen, dass die Umwelt vereinfacht und nur "gute" und keine "perfekten" Entscheidungen trifft. Er erfüllt seinen Zweck. Natürlich trifft er auch miese Entscheidungen und manchmal sind rationale Überlegungen sinnvoll. Dennoch ist es wichtig den Mensch so zu begreifen WIE ER IST (biologicus) und nicht WIE ER SEIN SOLLTE (rationalis).
Leib-Seele-Problem:
X verändert das Gehirn! Wtf. Natürlich. Die Psyche, der Geist ist nichts anderes als das Gehirn. Es kann nichts anderes als das Gehirn verändert werden, da das Gehirn der Spiegel unseres Geistes ist. Synapsen wachsen und Neuronen entstehen genau dort, wo sie verwendet werden. Wir werden irgendwann vielleicht verstehen wie genau unser Geist, Gedanken entstehen, es ist jedenfalls bereits klar, dass diese materieller Basis sind. Der Geist ist eine eigene Ebene, die verstanden werden muss, mit rein biochemischer Untersuchungen im Gehirn, wird man niemals einen konkreten Gedanken verstehen können. Dennoch beruht dieser Gedanke auf biochemischen Prozessen. So wie die Chemie auf physikalischen Prozessen beruht und dennoch ein Studium der Physik nicht ausreicht, um Chemie vollständig zu verstehen.
Welche Themen faszinieren mich?
Mich interessiert wie der Mensch funktioniert. Ich möchte die Prozesse kennen, möchte die Psyche möglichst adäquat bezeichnen. Ich möchte jedoch auf einer allgemeinen Basis bleiben. Ich glaube, dass das Arbeitsgedächtnis hier wichtig und interessant ist und auch Heuristiken sehr hilfreich sind. Heuristiken sind Daumenregeln und helfen Entscheidungen und Verhalten von Menschen zu verstehen. Sie prägen uns auch als selbsterfüllende Prophezeihungen.
Welchen Fächern fühle ich mich am nahsten?
Mein Herz schlägt immer mehr für die Allgemeine Psychologie. Ich möchte grundsätzliche Dinge erforschen und nicht einen kleinen Teilraum erkunden. Sozialpsychologen erforschen Gebiete, die teilweise interessant, aber auch teilweise überflüssig sind. Wen interessiert schon inwiefern das Essen die Persönlichkeit prägt? Die Situation ist die Hauptdeterminante des Verhaltens. Möchte man einen Menschen verstehen, so muss man die Situation kennen und die allgemeine Prozesse.
Wo sehe ich meine Zukunft in der Psychologie?
Ich sehe meine Zukunft in der Forschung. Ich möchte mehr wissen, immer mehr. Ich kann mir aber auch vorstellen mithilfe meiner Kenntnisse in Anwendungsgebieten zu helfen. Klinische Psychologie kann ich mir keinesfalls vorstellen. Ich möchte in einer anderen Ebene arbeiten, die die vor der Störung steht.
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